Es ist eine große Herausforderung und oft ein echter Spagat: Wie kann es gelingen, teilweise jahrhundertealte Bausubstanz für heutige Lebensverhältnisse nutzbar und bewohnbar zu machen? Wie können wir alte Handwerkstradition und Baukunst bewahren und mit moderner Nutzung in Einklang bringen? Was wollen wir bewahren? Was darf man mit gutem Gewissen aufgeben, um Platz für Neues zu schaffen? In die Bearbeitung all dieser Fragen haben wir in den vergangenen Jahren seit meiner Wahl zur Bürgermeisterin viel Energie gesteckt. Wir haben zahlreiche Gespräche und zum Teil hitzige Diskussionen geführt. Die Stadt Einbeck hat so viel wunderbares, historisch einmaliges Fachwerk und traditionelle Baukunst zu bieten! Teilweise befinden sich Gebäude jedoch in einem derart schlechten Zustand, dass Sanierungen schnell zu finanziellen Tretminen werden können. An etlichen Stellen ist es uns trotzdem gelungen, wichtige Schritte zu gehen und weiterzukommen – das gilt auch für die Sauberkeit in der Stadt.
Insbesondere im städtischen Sanierungsgebiet Neustadt-Möncheplatz wurden grundlegende Sanierungsvoruntersuchungen zum Beispiel für das „Druckerviertel“ durchgeführt. Unterschiedliche Eigentümerinnen und Eigentümer konnten einige Gebäude in diesem Gebiet sanieren: zum Beispiel die Alte Synagoge oder das ehemalige Waisenhaus Baustraße. Die Stadt saniert nach jahrzehntelangem Stillstand jetzt endlich auch den Neustädter Kirchplatz. Hier entsteht ein moderner, vielseitig nutzbarer Stadtplatz, der zum Ankommen und Verweilen einlädt. Freuen wir uns darauf!
Auch außerhalb des Fördergebiets investieren Privatleute in die historische Bausubstanz. Ein gutes Beispiel ist die derzeitige Sanierung des ehemaligen Postgebäudes in der Dr. Friedrich Uhde Straße.
In einigen Ortschaften ist es uns ebenfalls gelungen, erfolgreich abzuwägen und aktiv zu werden: die historische Stampflehmmauer in Greene beispielsweise wird erhalten bleiben und aufwändig saniert. Die Stützmauer zur Heldenburg in Salzderhelden, die im Oktober 2015 eingestürzt war, wurde passend zur Burg wiederhergestellt, der Bergfried der mittelalterlichen Burg Greene wurde abgedichtet und in kurzer Zeit saniert. Über das Förderprogramm LEADER bekommt die Kirchengemeinde Iber-Odagsen Fördermittel zur Sanierung des alten Waschhauses. Hier soll „ein neuer Raum zum Leben“ entstehen.
Auch in Bezug auf die Sauberkeit in Einbeck habe ich einiges erreicht. An vielen Stellen, die von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern gerne zum Gassiführen der Hunde genutzt werden (zum Beispiel die Wälle und Parks), haben wir zahlreiche Hundekotbeutelspender aufgestellt. Die Tüten, die man sich dort herausziehen kann, sind kostenlos. So können die Hinterlassenschaften der Hunde aufgehoben und sofort im nächsten Mülleimer entsorgt werden. Die Spender werden sehr gut angenommen, das finde ich klasse! Dafür, dass sie regelmäßig aufgefüllt und die öffentlichen Mülleimer regelmäßig geleert werden, sorgt übrigens ein Eigenbetrieb der Stadt Einbeck: der Kommunale Bauhof mit seinen mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Auch die Aufräum- und Saubermachtage, die ich angeschoben habe und die nun regelmäßig zwei Mal im Jahr stattfinden, koordiniert die Stadtverwaltung zusammen mit dem Kommunalen Bauhof. Kinder und Jugendliche aus Schulen und KiTas im Stadtgebiet und viele Freiwillige ziehen dann los, um Müll in Grünflächen oder an Straßenrändern aufzusammeln und zu entsorgen. In den Ortschaften organisieren die Ortsräte und Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister mit den Vereinen und den Freiwilligen Feuerwehren diese Aktion selbstständig. Mit großem Erfolg: Jedes Mal kommen allein in der Kernstadt rund 50 Müllsäcke bei der Sammlung zusammen!
Und noch etwas haben wir während meiner Zeit als Bürgermeisterin von Einbeck eingeführt: An Schmutzfinken, die Hundehaufen liegenlassen, Abfall oder Zigarettenkippen achtlos auf die Straße werfen, verteilt der städtische Ordnungsdienst „gelbe Karten“. Wer wiederholt gegen die bestehenden Vorschriften verstößt, bekommt eine gelbe Karte ausgehändigt – darauf steht zu lesen, wie hoch das Verwarngeld sein wird, das beim nächsten Verstoß erhoben wird. Mit diesem Konzept haben wir Erfolg! Die Zahl der Verstöße hat deutlich abgenommen. Und: Die Stadt ist in den vergangenen Jahren deutlich sauberer geworden – doch noch nicht sauber genug. Dass wir hier noch besser werden, darum werde ich mich kümmern!
Die historische Bausubstanz im Stadtgebiet Einbeck ist einzigartig und muss so weit wie möglich erhalten werden. Dafür haben wir seit meiner Wahl zur Bürgermeisterin bereits viele Anstrengungen unternommen. Einiges haben wir in dieser Zeit geschafft, vieles habe ich für meine nächste Amtszeit vor. Detailliert planen und diese Planungen anschließend auch tatsächlich umsetzen – das kann ich einfach!
Dasselbe gilt für die Sauberkeit in der Stadt. Wir sind schon große Schritte vorangekommen. Und doch kann es in Einbeck noch sauberer werden – das sollten wir immer im Blick behalten! Für die zweite Amtszeit nach meiner Wiederwahl zur Bürgermeisterin habe ich bereits recht genaue Pläne, wie wir da in unserer Stadt noch ein Stück weiterkommen können.
Nach dem Bergfried der Burg Greene und der historischen Stampflehmmauer, wird zunächst das Erdgeschoss im Amtshaus Greene für den Kindergarten saniert werden. Für die gesamte Domäne Greene müssen wir ein Entwicklungskonzept erstellen und an der konkreten Umsetzung arbeiten. Das Bürgerhaus Kreiensen steht kurz vor der Sanierung – es ist höchste Zeit! Darüber hinaus müssen wir dringend die Ortskerne baulich entwickeln. Einige Ortsräte, Einwohnerinnen und Einwohner haben sich schon konkrete Gedanken zur Weiterentwicklung ihrer Orte gemacht. Ich denke hier an Kuventhal, Salzderhelden oder Ahlshausen. Hier möchte ich gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort aktiv werden.
Für die Kernstadt Einbeck muss ein Plan für die Sanierung der Stadtmauer inklusive der Türme her – das steht fest auf meiner Liste. Außerdem müssen wir eine Lösung für den Umgang mit den denkmalgeschützten Kellern in der Innenstadt finden. Die Brandlücke an der Altendorfer Straße müssen wir unbedingt schließen, das ist wichtig für das Gesamtbild der Stadt. In der Fußgängerzone steht die Sanierung unseres einmaligen Wahrzeichens, des Alten Rathauses, an. Etliche Straßen und Plätze wie etwa der Möncheplatz und die Marktstraße müssen wir endlich angehen. Auch für das am heißesten diskutierte Vorhaben, die Sanierung der Tiedexer Straße, müssen wir vertragliche Lösungen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern finden. Ich bin äußerst zuversichtlich, dass mir das nach meiner Wiederwahl gelingen wird.
Regionsübergreifend habe ich selbstverständlich vor, die Arbeit des interkommunalen Projektes Fachwerk5Eck weiterzuführen. Das Projekt, das durch das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat (BMI) über mehrere Jahre finanziell unterstützt wurde, läuft sehr erfolgreich. Es bringt über die fünf herausragenden Fachwerk-Städte Einbeck, Osterode, Duderstadt, Hannoversch Münden und Northeim die ganze Region Südniedersachsen nicht nur touristisch einen großen Schritt voran.
Gemeinsam mit dem städtischen Sachgebiet Grünflächenmanagement möchte ich die Grünanlagen und das Grün an den Straßen in Einbeck Stück für Stück umgestalten. Wie das aussehen kann, können wir im Stukenbrokpark, auf dem Bäckerwall oder vor der Stukenbrokvilla schon sehen. Und wir bemerken: Was schön aussieht, halten Passantinnen und Passanten besser sauber! Wo hingegen schon Müll liegt, gesellt sich gerne noch mehr hinzu. Die Flächen sollen möglichst mit blühenden Pflanzen ergänzt werden, die für die Ansiedlung von mehr Insekten geeignet sind. Außerdem habe ich vor, geeignete Bereiche zu extensivieren. Ein gutes Beispiel sind die bienenfreundlichen Blühwiesen auf den Friedhöfen. Die brauchen nicht so viel Pflege, sehen toll aus und sorgen zudem dafür, dass mehr Insekten Lebensraum und Futter finden. Insgesamt möchte ich erreichen, dass sich der Pflegeaufwand für die Grünflächen künftig verringert.
Die erfolgreichen Aufräum- und Saubermachtage und sämtliche Mitmachaktionen möchte ich auf jeden Fall fortsetzen – das läuft super und bringt richtig viel! Vor allem sorgt es auch für Bewusstsein und Verantwortungsgefühl bei den Beteiligten. Nach dem Motto: Das habe ich aufgeräumt, da soll es auch sauber bleiben! Die „gelben Karten“, mit denen Schmutzfinken deutlich verwarnt werden, werde ich ebenfalls beibehalten. Wer seinen Müll weiter achtlos wegwirft, wird von unserem Ordnungsdienst konsequent mit einer Geldbuße belegt. Außerdem möchte ich die Mülleimer, die auf öffentlichen Flächen stehen, nach und nach umbauen lassen. Alle sollen möglichst bald einen kippbaren Müllbehälter mit einem separaten Kippenbehälter bekommen. Diese Behälter können einfacher und komfortabler durch den Kommunalen Bauhof geleert werden, das haben die ersten Prototypen im Stukenbrokpark und am Bäckerwall gezeigt. Dadurch sparen wir wichtige Ressourcen!